.: Geschichte der HSG :.
Geschichte der Königlich priviligierten Hauptschützengesellschaft von 1406

Nach einer Schilderung aus dem Jahre 1910, von Franz Radspieler, ging die Kgl. privil. Hauptschützengesellschaft aus der Münchner Armbrust- und Stachelschützen Bruderschaft, die im 12. u. 13. Jahrhundert gegründet wurde, hervor. Im Jahre 1406 wurde eine Zielstatt vor dem Neuhauser- (jetzigem Karls) Tor, auf dem Platz, den der jetzige Karlsplatz einnimmt, errichtet. Hier schossen die Stachelschützen. Deshalb führt der Platz auch heute noch den Namen „Stachus“.

Von dort zogen damals die Schützen ins freie Gelände. Im 15. Jahrhundert wurde der Schießplatz der Hauptschützengesellschaft München vor dem Karlstor, noch weiter von der Stadt weg, nach Westen gerückt, in die Gegend des sogenannten Wolfgalgens. Für den Schießplatz wurde 1487 das Grundstück des heutigen Hauptbahnhofes erworben. In den folgenden Jahren ist ein Behelfsbau aus Holz, dann aus Stein bis zu einem Gebäude mit Bewirtschaftung errichtet worden. Die Schießstätte war bis 1847 in Betrieb.

Mit einer Feier, zu der 125 Schützen, am Gewehr Blumensträußerln mit Trauerbändern, kamen, nahm man am 2. Mai 1847 Abschied vom altgewohnten Platz, wo Generationen mit Kugeln und Stacheln (Armbrust-Bolzen) geschossen hatten. Die Schützenstraße und die Bezeichnung“ Stachus“ ist die letzte, bis heute sichtbare Erinnerung daran geblieben.

Es dauerte vier Jahre bis über die Wahl eines neuen Platzes Beschluss gefasst wurde. Endlich, am 22. Februar 1851, entschied sich die Generalversammlung der Hauptschützengesllschaft zum Ankauf des Pschorrangers auf der Theresienhöhe. Am 6. Septemper desselben Jahres fand die Grundsteinlegung statt. 288 Namen zählte das Mitgliederverzeichnis, welches damals als Urkunde in den Grundstein eingelegt wurde. Der Bau, dessen Kosten 134.305 Kronen und 30 Kreuzer gekostet hatte, dauerte 2 Jahre.

Am 7. August 1853 fand die Eröffnung der neuen Schießstätte statt. Bei einem sechs Tage andauenden Festschießen, an dem 354 Schützen , die mit 47.652 Schüssen 185 Zentrums-Treffer erreichten, ging es hoch her. Mit König Max II., Königin Marie und dem 5 Jahre vorher zurückgetretenen Ludwig I. sowie den Prinzen Karl, Luitpold und Adalbert war der ganze Hof vertreten.

Wegen der baulichen Ausdehnung der Stadt wurde es im Jahre 1893 erforderlich die Schießstätte weiter hinaus zu legen. Die Hauptschützengesellschaft verkaufte Grundstück und Gebäude am Bavariaring, um sich vom Erlös die heutige Anlage in Obersendling an der Zielstattstraße zu erbauen.